Interview mit der afs Akademie zur Gründerstory von edubily

Die afs Akademie für Fortbildung in SEO hat unsere Geschäftsführer und Gründer Chris Michalk und Phil Böhm zum Interview eingeladen. Im Rahmen des Formats „Gründerstories“ gewährten sie spannende Einblicke in die Entstehungsgeschichte von edubily.

Hauptfragen zum Unternehmen & der Gründung

CM: Ich hatte eine Stoffwechselerkrankung und hab diese Phase genutzt, um meinen Frust über den damaligen Zustand zu kanalisieren – daraus entstand ein Online-Blog rund um die Themen Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit. Den Blog taufte ich edubily - aus education und biology. Kurz darauf stieß mein Co-Gründer Phil dazu. Wir schrieben unser Buch, das lange Amazon-Bestseller war, und die Geschäftsidee reifte. Ein Jahr später gründeten wir das Unternehmen. 

CM: Die Frage nach den anderen Anbietern können wir verstehen. Aber ganz ehrlich: Wir meiden es, auf andere Brands zu schauen. Vielmehr steht für uns die eigene Vision im Fokus. Was uns auszeichnet ist, dass wir ein Team aus Wissenschaftlern wie Biochemikern und Ernährungswissenschaftlern haben und enorme Anstrengungen unternehmen, an seltene, hochwertige Premium-Rohstoffe zu kommen. Wir verknüpfen in unseren Produkten Wissensvermittlung, Science und Hochwertigkeit.  

PB: Bei uns steht die Vermittlung von Wissen immer noch an erster Stelle. Die meisten anderen Marktbegleiter haben irgendwann gemerkt, dass ein Ratgeber oder ein Blog verkaufsfördernd sein kann. Deshalb bieten sie neben den Produkten auch Informationen begleitend an. Bei uns ist das genau umgekehrt. Wir haben mehr Mitarbeiter in den Bereichen Science und Produktentwicklung als im Marketing.

CM: Tja, was ist denn der neueste Stand der Forschung? Das ist ja immer relativ. Wir schauen, was die Wissenschaft aktuell ausspuckt, aber auch, was vielleicht über Jahrzehnte dort gewachsen ist. Wir verknüpfen dieses Wissen mit rechtlichen Anforderungen, den Interessen unserer Kunden und vor allem unserer eigenen Erfahrung aus vielen, vielen Jahren der persönlichen NEM-Nutzung. Dieses Geflecht erzeugt spannende Produktideen. Und davon haben wir immer noch genügend in petto.

CM: Nein, weil wir nicht den klassischen Hintergrund haben. Zuerst war edubily ein reiner Textblog, der Körperwissen vermittelte. Heute heißt der Blog genetisches-maximum.de. Als edubily nach einem Jahr als NEM-Marke startete, hatten wir bereits ein Fundament an Interessenten und konnten dann über Wissensvermittlung mit zum Beispiel ebooks die ersten Umsätze erwirtschaften, um das Unternehmen zu entwickeln. Unsere Herausforderung lag eher darin, von Produzenten ernst genommen zu werden. 

CM: Personalisierung klingt sehr nach individuellen Mixturen, maßgeschneidert für die jeweiligen Bedürfnisse. Auch wenn die Idee verlockend klingt, scheitert sie bereits an der präzisen Bestimmung des individuellen Nährstoffbedarfs – selbst Blutanalysen liefern hier oft nur eine begrenzte Aussagekraft.

Auf Basis unserer Erfahrung versuchen wir aber, vorgefertigte Lösungen anzubieten, die für viele Menschen gleich gut funktionieren. 

PB: Individuelle Produkte funktionieren nicht. Aber jede Ergänzung sollte eine individuelle Strategie verfolgen. One Size fits all kann nie zu 100 Prozent funktionieren. Das Produkt eduone aus unserem Sortiment kommt einer All-In-One Lösung ziemlich nahe. Aber Vitamin D sollte als Beispiel immer noch on top nach Bedarf ergänzt werden.

CM: Wir haben eine Art Wunschdatenbank, in die Produktideen von Kunden oder von uns selbst aufgenommen werden. Die Ideen hauen wir dann in eine Bewertungsmatrix, die uns einen Score ausgibt. Denn wir müssen herausfinden, ob sich der Entwicklungsaufwand lohnt – hier fließen rechtliche Anforderungen ein, aber auch Marktanalysen oder die Studienlage. Unsere Wissenschaftler übernehmen dann die Entwicklung der Rezeptur.

CM: Wir sehen eine starke Nachfrage im Bereich Proteinpulver, dazu zählen Whey-Protein, Kollagen aber auch vegane Proteinpulver. Trends abzuschätzen ist sehr schwer, da sich Strömungen sehr schnell und unerwartet einstellen können. Ganz allgemein spüren wir aber eine stark erhöhte Akzeptanz von sinnvoller Nahrungsergänzung in allen möglichen Formen. 

PB: Den Hype um Kollagen hätte sich vor ein paar Jahren niemand vorstellen können. Vor 10, 15 Jahren war Kollagenpulver verpönt - heute ist die Nachfrage riesig und die Tendenz steigend. Allgemein merkt man einfach, dass Nahrungsergänzungsmittel in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. 

PB: Für uns persönlich eine wichtige Rolle. Wir wissen um die große Verantwortung, die wir als produzierendes Unternehmen tragen und versuchen deshalb immer Produktionswege so kurz wie möglich zu halten. Wir kaufen, wo es geht, Rohstoffe direkt in Deutschland ein und produzieren auch hier in Deutschland. Beutel lassen wir im Fichtelgebirge herstellen - Messlöffel in der Schweiz. Dabei wollen wir aber auch kein Green-Washing betreiben und müssen darauf hinweisen, dass es in unserer Branche noch keine perfekten Lösungen gibt. 

Natürlich würde wir unsere Produkte am liebsten etwa in super nachhaltigen Graspapierbeuteln anbieten. Da unsere Inhaltsstoffe aber teilweise hoch sensibel sind, kommen wir noch nicht um Kunststoffe herum. Wir schauen dann zumindest, dass wir die bestmögliche Option anbieten. Recyclingfähig, wo es geht. Aber niemals zu Lasten der Produktqualität. 

CM: Das ist Teil unserer Unternehmens-DNA. Wir stehen schon immer im engen Austausch mit unseren Lesern und Kunden, über alle möglichen Kanäle: Kommentare auf unseren Websites, unter Instagram-Beiträgen, per Instagram-PNs, aber ganz wichtig auch per Mail. Wir brauchen das Feedback, weil es als Evaluationsspiegel fungiert, was uns hilft, am Zahn der Zeit zu bleiben und uns immer weiterzuentwickeln. Die Zufriedenheit unserer Kunden ist uns sehr wichtig. 

CM: Immer. Wir überlegen uns ständig, wo eine Lücke ist, die bedient werden sollte. Wir haben auch immer wieder neue Produktideen, für die man möglicherweise eine neue Produktlinie braucht. Wir machen mal ein Beispiel: Wir sponsern zum Beispiel die Olympia-Sprinterin Lisa Mayer. Mit ihr und vielen anderen Elite-Sportlern haben wir eine Performance Line entwickelt, um Nahrungsergänzungsmittel gezielt für Athleten anzubieten.

Auch Expansionen liegen auf dem Tisch, aber das bleibt erstmal noch unser Geheimnis.

Fragen zu SEO/Online Marketing & Tools

Derzeit keine Zentrale, weil es nicht der größte Hebel bei uns ist. Zudem haben wir eine große Herausforderung: Die Content-Erstellung muss bei uns komplett Inhouse liegen, weil externe Texte niemals die fachliche Tiefe mitbringen können. Wir haben in diesem Bereich noch viel Potenzial und werden es in den nächsten Monaten weiter ausbauen. Aber peu a peu

PB: AI-Tools sind gute Assistenten und helfen uns täglich. ChatGPT ist ein guter Sparringspartner und hilft uns im Arbeitsalltag sehr. Die Tools sind aber immer nur so schlau, wie der Mensch, der sie nutzt.

Was die Contenterstellung an sich betrifft, verzichten wir komplett auf AI. Google wird in Zukunft sicher noch besser darin, AI-Content zu erkennen – und diesen strenger abstrafen

PB: E-E-A-T wird im Zuge dieser AI Revolution sicher noch mal wichtiger. Heute schon kann unendlich viel Content generiert werden. Ich glaube, echte Inhalte von echten Menschen mit richtiger Expertise werden zukünftig noch mehr belohnt. 

PB: Oh je, wo soll ich da anfangen. Unser zentrales Tool ist da sicherlich unser Klar-Dashboard mit allen KPIs. Dort fließen Shopify Daten, aber auch Daten aus den Werbekonten ein. Klar nutzen wir zukünftig auch als Attributions-Tool, weil die Zahlen von Werbeplattformen bekanntlich unbrauchbar sind. 

Um Creatives zu erstellen und optimieren Atria. Ansonsten ist unser Setup unspektakulär: GA4, Seach console, Figma, Klaviyo … 

Im Bereich SEO ahrefs und Sistrix. Zur Unterstützung chatgpt oder neuronwriter.

PB: Chatgpt auf jeden Fall. Wenn man weiß, wie man damit umgehen muss, ist das schon ein unfairer Vorteil. 

Persönliche Fragen an die Gründer

CM: Ich komme aus dem Leistungssport und habe mich schon lange vor der Gründung mit Themen wie Ernährung und Leistungsfähigkeit befasst. Deshalb habe ich schon lange vor der Uni-Zeit unzählige Bücher und Studien zur Thematik gelesen. Aber daraus ein Unternehmen zu bauen, ist nochmal was ganz anderes. 

PB: Ähnlich wie bei Chris war es auch bei mir. Ich hatte Darm-Probleme und eine ganze Reihe an Unverträglichkeiten. Kein Arzt konnte mir wirklich helfen. Also hab ich mir selber geholfen. Ich hab Studien gelesen und meine Ernährung umgestellt. Das hat mir dann wirklich geholfen. Bis heute. So gesehen, hatte ich eine gewisse Erfahrung - aus dem learning by doing. 

CM: Man hört es immer wieder und da ist viel Wahres dran: Die Leidenschaft sollte das Unternehmen tragen. Wenn jeder täglich aus Liebe zur Sache bis in die Haarspitzen motiviert ist, geht man nicht nur den Extra-Schritt, der sich nicht wie einer anfühlt. Man steckt auch “Niederlagen” viel einfacher weg. Wer nur das Geld im Sinn hat, wird scheitern – umgekehrt sollte das, wofür man brennt, auch wirtschaftlich rentabel sein. 

PB: edubily ist unser Baby. Wir sind beide Väter von je zwei Kindern, wir wissen also, was das heißt. Deshalb stellt sich die Frage für mich gar nicht. Ich könnte mir Stand heute nicht vorstellen, morgen nichts mehr mit edubily zu tun zu haben. Das ist unser Ding. Wir können uns einbringen, verwirklichen - und ich genieße dabei die Freiheit, das tun zu können, was mir besonders viel Spaß macht. Das ist ein Geschenk des Himmels.

Ich glaube, in den letzten 11 Jahren gab es keinen Tag, an dem wir nicht an edubily gearbeitet oder gedacht haben.

CM: Erfolg ist immer eine Momentaufnahme und man sollte nie das Gefühl bekommen, dass man *jetzt* diesen einen Punkt erreicht hat. Meine Einstellung ist, dass Erfolg auf täglicher Basis immer wieder neu gemacht wird. Dass edubily “funktioniert” hat man schon relativ früh gemerkt, spätestens aber als wir zur GmbH wurden und der Notar uns gelobt hat. 

PB: Definiere Erfolg..! Ich finde, wir sind immer noch mitten im Prozess. Ja, Erfolg hatten wir schon – das lässt sich auch wirtschaftlich belegen. Und es fühlt sich auch immer noch gut an, jeden Tag an der Marke und den Produkten weiterzuarbeiten. Deshalb rede ich auch nur von Momentaufnahmen. Wir sind noch lange nicht fertig.

PB: Bei der Unternehmens-Gründung hatten wir noch einen dritten Gesellschaft an Board, der aber ehrlicherweise nicht so richtig da rein gehörte und bis dahin kaum etwas zum Projekt beigetragen hatte. Ein Jahr nach der Gründung haben wir dann den Fehler korrigiert und ihn teuer rauskaufen müssen. Damals hatten wir ein Geschäftsführer Gehalt von 600 Euro. Chris und ich mussten uns privat verschulden, um die Anteile (zurück) zu erwerben. 

Für einen kurzen Moment haben wir mit dem Gedanken gespielt, die Flinte ins Korn zu werfen. Wir haben uns dann aber in einem Ganz-Oder-Garnicht-Moment für edubily entschieden.   

CM: Macht es nicht ;-) Im Ernst: Man braucht eine starke Affinität zu diesem Bereich und idealerweise auch eine Menge Vorkenntnis. Der Bereich ist nicht nur sehr sensibel an und für sich. Inverkehrbringer von Lebensmitteln – zu denen NEM gehören –, sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein und nicht nur den Anspruch haben, mit den (gesundheitlichen) Problemen und Pains der Menschen Geld zu verdienen. 

PB: Ich weiß nicht, ob mir Ratschläge zustehen. Ich kann ja nur von mir ausgehen: Ich genieße jeden Tag die Freiheit, das tun zu können, was mir Spaß macht. Sicherlich trage ich dafür auch die Risiken. Aber das gehört zum Unternehmertum dazu. Jeder, der einen ähnlichen Drang in sich spürt, sollte ihn ausleben. Probieren, hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitermachen.  

10 Schnellfragen (Ja/Nein-Antworten)

Zum Unternehmen

Nein. Wir wollten anfangs nur Wissen teilen.

Manchmal ;-)

Nein

Ja

Nicht konkret 

Zur Gründerpersönlichkeit

CM: Ja 

PB: Ja

CM: Nein

PB: Nie. 

CM: Komplett 

PB: Haha. Klar. Nächste Frage.

CM: Jein 

PB: Klares Jein.

CM: Ja 

PB: Ja