Vitamin-C-Mangel
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Als Experte im Bereich Ernährung beschäftigt sich Phil Böhm mit Wegen, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des eigenen Körpers zu steigern. Nach seinem Studium in Sportmanagement und -journalismus gründete er mit seinem Co-Founder Chris edubily.de, um auch anderen dabei zu helfen.

Skorbut, einst die gefürchtete Krankheit der Seefahrer, zeichnet sich durch schwerwiegende Symptome wie Blutungen der Haut und Lockerung der Zähne aus – doch das ist lediglich die sichtbare Spitze des Eisbergs bei einem Vitamin-C-Mangel. 

Fehlt es dem Körper an diesem essenziellen Vitamin, können Müdigkeit und ein Nachlassen der Leistungsfähigkeit auftreten, ebenso wie depressive Verstimmungen und eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte. 

Häufige Begleiter sind auch Kopfschmerzen sowie Schmerzen in Gelenken und Gliedern. Besonders bei Kindern führt ein Mangel an Vitamin C zu einem gestörten Knochenwachstum und ernsthaften Knochenläsionen.

Es ist also höchste Zeit, deine Vitamin-C-Versorgung ernst zu nehmen und gezielt zu verbessern. 

Was du essen solltest und wie du effektiv einem Mangel an Vitamin C vorbeugst, erfährst du in diesem Artikel.

Darum ist Vitamin C so wichtig

Die von Albert Szent-Györgyi 1926 entdeckte Ascorbinsäure ist an über 15.000 Stoffwechsel-Reaktionen beteiligt und damit ein unverzichtbarer Allrounder für den Organismus.

Wichtig zum Verständnis der gesundheitlichen Wirkung von Vitamin C ist sein Beitrag zu einer gesunden Kollagenbildung, sodass eine regelmäßige Zufuhr zur Stärkung des Bindegewebes beiträgt. Nicht nur die Haut, die an Elastizität gewinnt, profitiert, sondern auch Bänder, Sehnen und Blutgefäße.

Die Beteiligung an der Kollagenbildung, seine Rolle als Antioxidans und seine Beteiligung am Calcium-Stoffwechsel festigt Knochen und Zähnen.

Vitamin C fördert die Produktion von Carnitin, das für den Transport von Fettsäuren in die Mitochondrien, unsere zellulären Kraftwerke, notwendig ist.

Es verbessert die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln und spielt eine Rolle bei der Regeneration von Vitamin E, einem weiteren wichtigen Antioxidans. 

Ein gut versorgter Vitamin-C-Haushalt unterstützt das Immunsystem nachweislich: Studien zeigen, dass Vitamin C die Immunabwehr stärken und die Dauer von Erkältungen verkürzen kann. (1)

Die antioxidativen Eigenschaften von Vitamin C sind besonders bedeutend, da sie dabei helfen, die Zellen vor Schäden durch freie Radikale zu schützen. Zudem unterstützt Vitamin C die Entgiftungsfunktion der Leber, was den Abbau von Schadstoffen fördert und zur allgemeinen Gesundheit beiträgt.

So viel Vitamin C braucht dein Körper wirklich

Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Männern eine tägliche Zufuhr von 110 mg Vitamin C und Frauen von 95 mg empfiehlt, zeigen neuere Forschungsergebnisse, dass diese Mengen oft nicht ausreichen, um den Körper optimal zu versorgen. Insbesondere für Raucher steigt der Bedarf um etwa 50 Prozent, da Vitamin C aktiv dazu beiträgt, den oxidativen Stress abzubauen, der durch das Rauchen verursacht wird. Auch schwangere und stillende Frauen haben einen erhöhten Bedarf an diesem essenziellen Vitamin. (3) 

Doch um wirklich alle körpereigenen Systeme, die von Vitamin C abhängen, vollständig zu sättigen, sind mindestens 200 mg täglich erforderlich. 

Für eine optimale Versorgung empfehlen sich sogar täglich 500 mg. (4) Diese höhere Dosierung gewährleistet, dass alle zellulären Funktionen, die Vitamin C benötigen – von der Immunabwehr bis zur Kollagensynthese – effizient unterstützt werden. Unsere Blutwerte und die Gesundheit der zellulären Systeme, einschließlich des Immunsystems, können von diesen höheren Mengen profitieren, wie Studien nahelegen.

Gängige Symptome eines Vitamin-C-Mangels

Ein Mangel an Vitamin C kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen bemerkbar machen, die oft schleichend beginnen und sich mit der Zeit verschlimmern. 

Da Vitamin C an zahlreichen Körperfunktionen beteiligt ist, sind die Anzeichen vielfältig und können verschiedene Organsysteme betreffen.

  • Müdigkeit und Schwäche: Eines der ersten Anzeichen eines Vitamin-C-Mangels kann Müdigkeit und allgemeine Schwäche sein. Vitamin C ist entscheidend für die Synthese von Carnitin, einer Substanz, die für den Transport von Fettsäuren in die Mitochondrien zuständig ist, wo sie zur Energiegewinnung verbrannt werden. Ein Mangel kann daher zu einer verringerten Energieproduktion auf zellulärer Ebene führen und somit Müdigkeit verursachen.
     
  • Gelenk- und Muskelschmerzen: Schmerzen in den Gelenken und Muskeln können ebenfalls auf einen Vitamin-C-Mangel hindeuten. Da Vitamin C eine zentrale Rolle bei der Bildung von Kollagen spielt, einem wichtigen Bestandteil des Bindegewebes, können Mangelerscheinungen zu einer Schwächung der Gelenke und Muskeln führen. Dies kann unter Umständen Schmerzen und eine reduzierte Funktionsfähigkeit zur Folge haben.
     
  • Zahnfleischbluten und schlechte Wundheilung: Ein weiteres häufiges Symptom ist Zahnfleischbluten, das durch die Schwächung des Gewebes und der Blutgefäße verursacht wird. Vitamin C ist essenziell für die Aufrechterhaltung der Gesundheit von Zahnfleisch und Zähnen sowie für die Wundheilung. Ein Mangel an Vitamin C kann dazu führen, dass Wunden länger brauchen, um zu heilen und dass das Risiko für Infektionen erhöht ist.
     
  • Hautprobleme: Die Haut kann ebenfalls unter einem Vitamin-C-Mangel leiden, da Vitamin C maßgeblich an der Kollagensynthese beteiligt ist. Symptome wie trockene, schuppige Haut oder eine Neigung zu Hämatomen (blaue Flecken) sind häufige Indikatoren. Darüber hinaus spielt Vitamin C eine wichtige Rolle beim Schutz der Haut vor Schäden durch Sonnenstrahlung. Ein Mangel kann daher nicht nur die Hautalterung beschleunigen, sondern auch die Fähigkeit der Haut verringern, sich selbst zu reparieren und vor UV-Strahlung zu schützen. 
     
  • Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen: Vitamin C spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem. Ein Mangel kann das Immunsystem schwächen, wodurch die Anfälligkeit für Infektionen steigt. Häufige Erkältungen oder andere Infektionskrankheiten können ein Zeichen dafür sein, dass der Körper mehr Vitamin C benötigt.

Langfristige Konsequenzen eines Vitamin-C-Mangels

Zwar ist Skorbut selten geworden, sodass extreme Zahnfleischblutungen und Zahnausfall kaum noch vorkommen, weil die Menschen in Europa heute Zugang zu einer ausgewogenen Ernährung mit viel frischem Gemüse, Obst und Kartoffeln haben. Deswegen haben Kinder heute in der Regel ein normales Knochenwachstum. Doch noch immer nehmen laut Studien 30 Prozent aller Deutschen weniger als die von der DGE empfohlene Menge an Vitamin C auf, und selbst die ist noch zu niedrig angesetzt.

Wer dauerhaft zu wenig Vitamin C zuführt, muss mit ernsten Folgen rechnen. Neben den genannten Symptomen eines Vitamin-C-Mangels beeinträchtigt ein langfristiger Vitamin-C-Mangel das Herz-Kreislauf-System und kann das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Bluthochdruck erhöhen. Zugleich könnte ein Mangel an Vitamin C dazu führen, dass dem Körper entscheidende Neurotransmitter und Schilddrüsenhormone wie Adrenalin, Noradrenalin, Trijodthyronin und Thyroxin fehlen, die für den Körper unerlässlich sind.

Während Adrenalin und Noradrenalin unter anderem eine starke Auswirkung auf die Stimmung, Stressbewältigung, das Energielevel und die kognitive Leistungsfähigkeit haben, drohen bei einer Funktionsstörung der Schilddrüse schwerwiegende Konsequenzen, etwa in Bezug auf den Stoffwechsel, die Leistungsfähigkeit der Organe und kognitive Fähigkeiten.

Typische Ursachen für einen Vitamin-C-Mangel

Eine der häufigsten Ursachen für einen Vitamin-C-Mangel ist eine vitaminarme Ernährung. Menschen, die nur selten frisches Obst und Gemüse verzehren, setzen sich einem erhöhten Risiko aus, nicht genügend Vitamin C aufzunehmen, was essenziell für zahlreiche Körperfunktionen ist.

Zudem sind die Zusammenhänge zwischen Vitamin-C-Mangel und Stress komplex. Stress ist ein wahrer Vitamin-C-Räuber, da die Synthese von Stresshormonen wie Adrenalin und Noradrenalin als Cofaktor Vitamin C benötigt. Zudem wird Vitamin C benötigt, um auf zellulärer Ebene den durch mentalen oder körperlichen Stress entstehenden oxidativen Stress zu bekämpfen. Klinische Studien geben sogar Hinweise, dass sich die Gabe von Vitamin C positiv auf stress-assoziiert Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen auswirken kann. (5)

Raucher und Menschen, die regelmäßig Alkohol konsumieren, zählen ebenfalls zu den Risikogruppen für einen Vitamin-C-Mangel, da sowohl Tabak als auch Alkohol die Vitamin-C-Speicher des Körpers belasten können.

Aufgrund ungünstiger Wechselwirkungen kann außerdem der Bedarf für Ascorbinsäure bei der Einnahme von Antibiotika, Antirheumatika, Schlafmitteln und der Antibabypille erhöht sein. Bei Operationen, Verbrennungen und Extremwetter ist ein Mehrbedarf von Vitamin C möglich. Dasselbe gilt bei Magen-Darm-Erkrankungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und für Dialysepatienten. Leistungssportler haben ebenso wie Stillende und Schwangere einen höheren Vitamin-C-Bedarf.

Wie kann ich einen Vitamin-C-Mangel wieder ausgleichen?

Meistens reicht es aus, seine Nahrung umzustellen und frische und unverarbeitete Lebensmittel mit viel frischem Obst und Gemüse zu priorisieren. Besonders reich an Vitamin C sind beispielsweise Sanddorn, Hagebutten, Grünkohl, Rosenkohl, Brokkoli, Zitrusfrüchte, Johannisbeeren, Paprika, Petersilie, Kiwi, Litschis, Chilischoten und Kresse. Wer seiner Nahrung treu bleiben möchte, kann alternativ dazu seinen Vitamin-C-Mangel mit Nahrungsergänzungsmitteln beheben. Eine ausgewogene Ernährung ist natürlich immer vorzuziehen; dafür findet die Vitamin-C-Aufnahme durch ein Nahrungsergänzungsmittel in einem kontrollierten Rahmen und hochdosiert statt. Wenn du dein Vitamin-C-Level auf einfache Weise erhöhen möchtest, schau dir unsere hochwertigen edubily Vitamin-C-Kapseln an.

Vitamin-C-Mangel vorbeugen: So gehts

Vitamin-C-Mangel vorzubeugen ist einfacher, als du vielleicht denkst, hier ein paar Schlüsselfaktoren, die dir helfen, deinen Körper optimal zu versorgen:

Ausgewogene Ernährung

Eine der effektivsten Methoden ist eine gesunde Lebensweise, bei der du darauf achtest, deinen täglichen Speiseplan reich an Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln zu gestalten. Regelmäßig frisches Obst und Gemüse in deine Mahlzeiten zu integrieren ist hier der Schlüssel. Diese Lebensmittel sind nicht nur natürlich reich an Vitamin C, sondern bieten auch eine Vielzahl anderer gesundheitsfördernder Nährstoffe. 

Hochwertige Nahrungsergänzungsmittel

In Zeiten, in denen frisches Obst und Gemüse schwer zu bekommen ist oder während anhaltender Stressperioden, kann die Ergänzung mit qualitativ hochwertigen Vitamin-C-Nahrungsergänzungsmitteln eine zuverlässige Lösung sein, um sicherzustellen, dass dein Körper gut versorgt bleibt.

Ein gesunder Lebensstil

Die Redewendung: „Sitzen ist das neue Rauchen“ stimmt. Sport, Bewegung und Aktivitäten in der frischen Luft sind ein guter Ausgleich in jeder Lebenslage. Ebenso wichtig ist es, zu versuchen, gravierende Stressoren zu beseitigen, weil diese sich ungünstig auf die Aufnahme von Vitamin C und den Bedarf auswirken können. 

Neben einer gesunden Ernährung ist es außerdem hilfreich, auf „Vitamin-C-Räuber“ wie Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum zu verzichten, da diese Gewohnheiten den Bedarf an Vitamin C deutlich erhöhen können. 

Fazit

Vitamin C gehört zu den wichtigsten Nährstoffen für den menschlichen Organismus. Die Ascorbinsäure ist ein Multitalent, das zahlreiche körpereigene Prozesse moduliert. Sich selbst ausreichend und dauerhaft mit Vitamin C zu versorgen, ist daher eine wichtige Grundlage und kann ein einfacher, aber entscheidender Schritt zu einer verbesserten Vitalität sein. Durch die Integration vitaminreicher Lebensmittel in den Alltag und die kluge Nutzung von Nahrungsergänzungsmitteln, wenn nötig, kannst du nicht nur Mangelerscheinungen vorbeugen, sondern dich auf allen Ebenen stärken. Dein Körper ist ein komplexes System ist, das mit den richtigen Nährstoffen am besten funktioniert!

FAQ

Wie lange dauert es, bis ein Vitamin-C-Mangel behoben ist?

Die Vitamin-C-Speicher lassen sich relativ zügig wieder auffüllen. Es hängt allerdings auch von der Schwere des Mangels und der täglichen Zufuhrmenge von Vitamin C ab. Bei einer angemessenen und gezielten Erhöhung der Vitamin-C-Aufnahme durch Nahrung und gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel können erste Verbesserungen oft schon innerhalb von einigen Tagen bis Wochen bemerkt werden. In der Regel ist eine kontinuierliche Zufuhr notwendig, um den Vitamin-C-Spiegel dauerhaft zu stabilisieren und gesundheitliche Vorteile zu sichern.

Ist Kaffee ein Vitamin-C-Räuber?

Die Tannine im Kaffee blockieren die Aufnahme von Eisen, Calcium und Zink, nicht aber von Vitamin C. Da Kaffee eine harntreibende Wirkung hat, könnte man vermuten, dass gleichzeitig aufgenommenes Vitamin C schneller wieder ausgeschieden wird. Das ist aber nicht bewiesen.

 

Quellenverzeichnis: 

  1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6124957/
  2. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2507690/ 
  3. https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/vitamin-c/
  4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC39676/?page=3
  5. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0955286320304915

 

 

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