Das ist Astaxanthin
Astaxanthin gehört wie ß-Carotin, Lutein, Zeaxanthin und Lykopen zu den Carotinoiden und wurde erstmals 1942 in den Schalen von Hummern (Astacus gammaus) gefunden. Carotinoide sind vorrangig in Pflanzen vorkommende, farbgebende Pigmente.
Astaxanthin wird in erster Linie von Mikroalgen, Phytoplankton, Hefen und Bakterien biosynthetisiert und reichert sich dann in Zooplankton, Krebstieren und später in verschiedenen Meeresbewohnern an, wo es u. a. Hummern, Lachsen, Garnelen und Flamingos – also Tieren, die eine höhere Stufe auf der Nahrungskette besetzen – ihre charakteristisch rötlich bzw. rosa-rötliche Farbe verleiht.
In der herkömmlichen Ernährung von Menschen sind sowohl der (Wild-)Lachs als auch die Garnele die wichtigsten Astaxanthinquellen. Daneben ist auch das Astaxanthin der roten Alge Haematococcus pluvialis in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eine bedeutende Astaxanthinquelle.
Carotinoide im Allgemeinen zeichnen sich durch ihre antioxidativen, also radikalenneutralisierenden Eigenschaften aus. Astaxanthin erlangte diesbezüglich große Bekanntheit als eine Studie von Nishida et al. (2007) zeigte, dass Astaxanthin eine bis zu 6000-fach stärkere antioxidative Aktivität als Vitamin C und bis zu 550-fach stärkere Aktivität als grüner Tee bei der Neutralisation von s. g. Singulett-Sauerstoff – eine Art von Sauerstoffradikalen – aufweist.
Insgesamt zeigte Astaxanthin unter den in dieser Studie getesteten Verbindungen die stärkste Singulett-Sauerstoff-Neutralisierungsfähigkeit, da es unter den drei verschiedenen Bedingungen eine überlegene Eigenschaft zeigte.
Seither gilt Astaxanthin als "König der Carotinoide". Das liegt nicht zuletzt an der Tatsache, dass es sich, wie andere Carotinoide auch, u. a. in Zellmembranen anreichert und die enthaltenen Fettsäuren vor Peroxidation schützt – der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass Astaxanthin keine oder nur wenig Autooxidation zeigt, das heißt, die Fähigkeit zur Radikalenneutralisation erschöpft sich nicht.
Daneben wurden potente anti-entzündliche Eigenschaften von Astaxanthin in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben, u. a. in Form einer COX-2-Hemmung (bildet pro-entzündliche Botenstoffe), was auf die potente Fähigkeit zur Radikalenneutralisation zurückzuführen sein könnte. (Vgl. Chang & Xiong 2020)
Astaxanthin kann darüber hinaus offenbar die Blut-Hirn- und Blut-Retina-Schranke überwinden und dort als Antioxidans fungieren. (Vgl. Si & Zhu 2022, Yang & Wang 2022)
Astaxanthin von edubily®
Die Algenart Haematococcus pluvialis ist die reichste natürliche Quelle von Astaxanthin. Die Alge produziert Astaxanthin hierbei als Schutzmechanismus gegen Stressbedingungen, wie Sonneneinstrahlung.
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Referenzen
Chang, M.X. and Xiong, F. (2020). Astaxanthin and its effects in inflammatory responses and inflammation-associated diseases: Recent advances and Future Directions. Molecules, 25(22), p. 5342.
Nishida, Y., et al. (2007). Quenching Activities of Common Hydrophilic and Lipophilic Antioxidants against Singlet Oxygen Using Chemiluminescence Detection System. Carotenoid Science, 11, 16-20.
Si, P., & Zhu, C. (2022). Biological and neurological activities of Astaxanthin (review). Molecular Medicine Reports, 26(4). https://doi.org/10.3892/mmr.2022.12816
Yang, M., & Wang, Y. (2022). Recent advances and the mechanism of Astaxanthin in Ophthalmological Diseases. Journal of Ophthalmology, 2022, 1–11. https://doi.org/10.1155/2022/8071406
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